Betrachtungen über Veränderung zum PICUS Geburtstag

Och nee, keine Jubiläums-PR! Diese leicht antiquierte Disziplin ist doch nur Pflichtübung. Oft genug peinlich, ganz sicher aber langweilig. “Wir sind toll und uns gibt´s jetzt schon soooo lange und das haben wir unseren Kunden und Investoren zu verdanken, die noch viel toller sind als wir!” Uff….

Was ist also die Leitidee dieses Jubiläums-Blogbeitrags?
“5 Jahre PICUS Communications – Mut zur Veränderung!”

Ich möchte heute über den Wandel sprechen. Als ich mich 2014 zur Selbstständigkeit entschied war mir klar, dass sich vieles ändern würde:
Keine regelmäßigen Zahlungseingänge mehr, dafür langwierige Akquise, aufgeschobene Projekte und jede Menge Bürokratie. Ich habe das Glück, dass mir Ungewissheit von meinen Reisen her sehr vertraut ist und keine Angst macht. Außerdem bin ich Berufsoptimistin. Ich sah für mich vor allem mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung, mehr Entscheidungsfreiheit über das, was ich beruflich tun wollte und ich brachte viel Neugier mit, auf das, was eine Selbstständigkeit im Gepäck hat.

Der Sprung wurde abgefedert durch Kunden in meinem Umfeld, die mir den Schritt zutrauten. Menschen, die gute Erfahrungen mit mir gemacht hatten und für die es überhaupt nicht merkwürdig klang, dass ich “mein eigenes Ding” machen wollte. Für diese Unterstützung bin ich bis heute sehr dankbar.

Da noch eine weitere 5 mein Leben bestimmt (1968 geboren!) blicke ich auf einiges an Berufserfahrung zurück. In meinen Agenturjahren haben wir Pressetexte noch per Post und Fax verschickt. Hintergrundrecherche lief über Universitätsbibliotheken. Dann kam Internet für Alle und Social Media. Nun steht uns mit der Beschleunigung der Digitalisierung durch künstliche Intelligenz die nächste massive Veränderung der Arbeitswelt bevor. Ich frage mich, was dieser Wandel für meine Kunden bedeutet und wie ich mich und meine Leistungen verändern muss, damit ich Antworten liefere, auf die Herausforderungen der Zukunft.

Wenn ich über künstliche Intelligenz in der PR nachdenke, fallen mir eine Reihe von Tätigkeiten ein, die möglicherweise vor meinem Renteneintrittsalter von Computern erledigt werden. Die semantische Analyse ist heute schon so gut, dass zielgruppengerechte Pressetexte wohl auf absehbare Zeit von “R2D2” geschrieben werden können. Die Übersetzung in andere Sprachen übernimmt Google und Co.
Veranstaltungen finden online mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen in 3D- Konferenzräumen statt. Schön für´s Klima, weil weniger geflogen wird und mein Avatar sieht 20 Jahre jünger aus als ich! Aber was macht das mit mir, meinen Kunden, mit Journalisten, Ärzten und Patienten, wenn wir uns zunehmend in Welten bewegen, die nicht real sind? Mich treibt als Biologin auch die Frage um, wie unser Gehirn – das evolutionär noch nicht im Digitalen angekommen ist – damit zurechtkommt. Wir werden Techniken und neue Methoden am Arbeitsplatz brauchen, die uns im Gleichgewicht halten. Müssen wir nicht auch andere Wege der Kommunikation entwickeln, um uns neu zu organisieren? Ich empfinde eine gewisse innere Unruhe darüber, nicht abwarten zu wollen, wie sich die Dinge entwickeln. Ich möchte lieber mitgestalten. Da ist ein Prozess in Gang gekommen, für den ich noch mehr Raum und Zeit brauche. Dazu gleich mehr.

Spurwechsel – PICUS in der freien Redaktion

Dass ich in einer Lebensphase angekommen bin, in der sich für Frauen sehr viel verändert, habe ich oben bereits angedeutet. Ich habe den Stier bei den Hörnern gepackt und zu einem Wandel genutzt, bei dem mein Wissen als Biologin ebenso zum Einsatz kommt, wie meine Liebe zum Schreiben. Das online Magazin Lemondays richtet sich speziell an Frauen in den Wechseljahren. Ich bin mittendrin und als freie Redakteurin mit Begeisterung dabei.

Perspektivwechsel – PICUS im Sabbatical

Warum ich das Sabbatical für eine “Potenzialzeit” halte, die nicht nur Arbeitnehmern, sondern auch Arbeitgebern Vorteile bringt, habe ich einmal in einem Beitrag auf LinkedIn zusammengefasst. Dieser steht auch hier zum Download bereit. Meine Stammkunden kennen das Ritual schon, der PICUS muss alle 7 Jahre ausfliegen. Den eigenen Kulturkreis verlassen, den Kopf frei machen für frische Ideen, neue Eindrücke als Inspirationsquelle nutzen. Jetzt ist es wieder soweit. Auch das ist Veränderung. Ich tausche die Pumps gegen Trekking-Sandalen und den MINI gegen einen Land Rover. An Ostern 2019 geht es für ein Jahr Richtung Osten. Da ich das Schreiben auch in der Potenzialzeit nicht lassen kann, gibt es unsere Reisegeschichte im Autowanderer-Blog.

Platzwechsel – Gastautoren übernehmen den picus blog

Diese Neuigkeit erfüllt mich mit der größten Freude:
Persönlichkeiten mit speziellen Lebenswegen, aus meinem Netzwerk, bereichern den PICUS Blog mit ihren Innenansichten. Ich kann jetzt schon versprechen, dass Sie eine große Themenvielfalt erwartet. Freuen Sie sich also mit mir auf die nächsten Monate in denen Gastautoren an diesem Platz ihr Wissen und ihre Erfahrung mit Ihnen teilen.

Ab April 2020 bin ich wieder für Sie da.
Ich wünsche Ihnen bis dahin viel Mut zur Veränderung!

Ihre Heike Specht