Eigenverantwortung für die Gesundheit zu übernehmen ist ein Schlüssel (nicht nur) bei Stress

Ende Januar 2020 hat sich die Techniker Krankenkasse mit einer Vorabauswertung ihres jährlichen Gesundheitsreports zu Wort gemeldet und verkündet, was zu befürchten war: Psychische Erkrankungen sind unter ihren Versicherten für rund 19 Prozent aller gesundheitsbedingten Fehlzeiten im Job verantwortlich. Das sei der höchste Wert im Vergleich zu anderen Diagnosen – noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten.1

Wer sich heute in seinem Freundeskreis oder unter Kollegen umschaut wird den traurigen Trend bestätigen können. Stress ist schon lange nicht mehr chic und so mancher der ins Burn-Out schlittert braucht Monate, um wieder zu sich zu kommen. Es steht zu befürchten, dass wir vom Maximum noch weit entfernt sind: Die rasante Geschwindigkeit der Digitalisierung, permanente Informationsüberflutung, globalisiertes Arbeiten, Neuausrichtung des Arbeitsfeldes durch künstliche Intelligenz und erhöhte Arbeitsbelastung bei schrumpfender Mitarbeiterzahl sind nur einige der Stimuli, die zu Stress und Depressionen führen können.

Was können wir tun, um der Stress-Falle zu entgehen? Ein ganzheitliches Konzept das mir viel versprechend erscheint ist Ayurveda. Deshalb spreche ich mit Sunitha Kadirvel. Sie ist Heilpraktikerin und Ayurveda-Therapeutin (mehr zu ihrem spannenden Lebensweg und ihren Angeboten am Ende dieses Textes).

„Ayurveda ist eine Lebensphilosophie und Gesundheitslehre aus Indien. Sie hat im Wesentlichen zwei Ziele, Kranke zu behandeln und Gesunde gesund zu halten“, erklärt Sunitha dieses ganzheitliche System. Ayurveda enthält also Prinzipien für die Prävention ebenso wie für die Heilung.

Gleich zu Beginn unseres Gesprächs sagt Sunitha etwas für mich entscheidendes: Eigenverantwortung für die Gesundheit ist ein Schlüsselwort, wenn es darum geht Stress zu vermeiden.“ Eigenverantwortlich zu arbeiten ist genau das was viele an ihrem herausfordernden Job reizt, mich eingeschlossen. Aber wenn ich mir vor Augen führe wie ich Krankheit begegne muss ich zugeben, dass Sunitha recht hat: Ignorieren bis es nicht mehr geht und dann vom Arzt erwarten, dass er eine Lösung für mein „Problem“ parat hat. Das ist klassisches Outsourcing, aber in Bezug auf die eigene Gesundheit natürlich wenig hilfreich.

Achtsamkeit und Energiebilanz

Die gute Nachricht ist, Eigenverantwortung für die Gesundheit ist erlernbar.

Sunitha:Wir sind uns selbst gegenüber meist zu wenig achtsam. Achtsamkeit für den Körper spielt im Ayurveda eine große Rolle. Das ist natürlich eine Herausforderung. Es wäre einfacher, wenn die Gesellschaft anders ticken würde, lockerer, aber so müssen wir lernen nein zu sagen, wenn uns etwas nicht gut tut, auch zu uns selbst.“

Ayurveda baut auf drei gleichberechtigen Säulen auf: Schlaf, Ernährung und körperliche Aktivität. „In allen drei Bereichen können wir Achtsamkeit entwickeln und üben, indem wir uns immer wieder fragen WAS FUNKTIONIERT FÜR MICH?“, so Sunitha Kadirvel.

Denn es gibt kein Allheilmittel. Jeder kann für sich selbst herausfinden, was die beste Lösung ist. Das liegt, so Sunitha, an den Energien die uns zur Verfügung stehen. Besonders wichtig sei es, MIT den eigenen Kräften zu arbeiten und nicht dagegen. So wie wir automatisch darauf achten, dass das Haushaltsgeld bis zum Ende des Monats reicht, wäre es wichtig Achtsamkeit für den Energiehaushalt zu entwickeln, weil auch unsere Energien endlich sind. Die Aufgabe besteht also darin zu unterscheiden, welche Tätigkeiten uns Energie geben und welche uns Energie nehmen. Eine gute Energiebilanz haben wir, wenn wir über den Tag hinweg Dinge tun, die unsere Energiereserven auffüllen.

Dazu gehören beispielsweise Pausen. Wer unter Dauerstrom steht lässt gerne die Mittagspause ausfallen und isst ein Brötchen, zwischen zwei Meetings vor dem Rechner, dabei die aufgelaufenen E-Mails checkend. Sunithas Rat ist, sich zumindest 10 Minuten geistigen und physikalischen Abstand zu gönnen. Dem Rechner beim Essen den Rücken zuzudrehen wäre schon ein Anfang. „In den meisten Jobs betreiben wir Missbrauch der Sinnessorgane. Wer die Möglichkeit hat einen kleinen Spaziergang zu machen, damit sich die Sinne wieder erholen können, der sollte davon Gebrauch machen.“

Überhaupt erlegen wir uns in der Arbeitswelt häufig Verhaltensweisen auf die unseren natürlichen Bedürfnissen zuwiderlaufen. Wer an der Kasse sitzt kann erst zur Toilette, wenn die Kollegin ablöst. Während des Meetings bloss nicht durch unangenehmes Husten auffallen! Getrunken wird nur in der Mittagspause. Ayurveda unterscheidet bis zu 14 solcher körperlichen Bedürfnisse, die nicht unterdrückt werden sollten. Sie genauer zu betrachten gehört zur Praxis im Ayurveda.

Die drei Säulen des Lebens

Schlaf

Es gibt keine Faustregel wie viele Stunden Schlaf für uns gesund sind, denn das ist typenabhängig, sagt die Heilpraktikerin. Wichtig ist, dass wir die Menge an Schlaf die wir bekommen bei guter Qualität verbringen. Dazu gehört auch, dass wir uns auf die Ruhephase einstimmen. Nach der ayurvedischen Lehre wäre es zum Beispiel vorzuziehen nicht direkt vor dem Schlafengehen die letzte Mahlzeit einzunehmen. Wann wir zuletzt etwas essen können ohne uns zu belasten hängt von unserem individuellen Verdauungssystem ab. Also ist auch hier ausprobieren angesagt.

Außerdem können wir unser Verhalten daraufhin überprüfen, was wir als aufputschend empfinden. Also zum Beispiel, wann wir zum letzten Mal am Abend unsere geschäftlichen E-Mails beantworten oder wann wir den Computer abschalten.

Vielleicht ist es ein Anfang das Mobiltelefon ganz aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Auch kleine Rituale können helfen uns am Abend entspannen zu lassen, wie etwa ein Buch zu lesen (nicht unbedingt Fachliteratur) oder ein Tagebuch zu führen das uns auf positives Denken fokussiert, wie beispielsweise Ideen für Reiseziele, Gerichte auf die wir Lust haben, oder einfach Dinge für die wir dankbar sind.

Ernährung

Nahrungsmittel geben Energie und füllen unsere Reserven auf. So weit so simpel. Aber ob uns die Nahrungsmittel wirklich gut tun hängt nicht nur davon ab was und wie viel wir essen, sondern auch wann. „Unser Darm muss bereit sein die Nahrungsmittel zu verarbeiten“, erklärt Sunitha. Konkret heißt das erst zu essen wenn wir Hunger verspüren, dann aber auch zeitnah zu essen und nicht noch Stunden zu warten bis es uns in die Agenda passt. Denn sonst bauen wir ein Ungleichgewicht auf. „Wenn ich achtsam esse, merke ich eher, ob mir das was ich da gerade auf dem Teller habe wirklich gut tut“, so die Heilpraktikerin. „Außerdem merke ich nur bei voller Konzentration auf das Essen, wann ich satt bin.“ Die meisten von uns verpassen diesen Moment und fallen dann in das viel zitierte Verdauungsloch.

Mit generellen Ratschlägen zu Speisen für Stressgeplagte tut sich die Ayurveda-Therapeutin schwer, denn was uns gerade gut tut hängt von vielen individuellen Parametern ab. Eine Anamnese durch einen Heilpraktiker vor der Ernährungsumstellung wäre auf jeden Fall besser. Anregende Speisen und Getränke seien aber grundsätzlich zu vermeiden. Dazu gehören Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke.

Körperliche Aktivität

Die oberste Regel für Sport im Ayurveda heißt „tu das wofür du die Kraft hast!“ Es muss für stressgeplagte nicht schädlich sein nach einem langen Arbeitstag noch 10 Kilometer zu joggen. Ich muss aber der Typ dafür sein, damit es mir wirklich Energie zurückgibt. Wenn ich mich quäle – adieu!

Ich selbst bin vor einiger Zeit wegen Rückenbeschwerden zum Yoga gekommen. Inzwischen weiß ich aus Erfahrung, dass es sich sehr positiv auf mein Gesamtbefinden auswirkt. Die Ayurveda-Therapeutin bestätigt, dass ähnliche Konzepte und Philosophien beides verbindet. Daher bezeichnet man Ayurveda und Yoga auch als Geschwister. „Bei Yoga kommen Geist und Körper zusammen. Es gibt viele verschiedene Traditionen. Manche betonen eher das Körperliche, andere eher das Mentale oder Spirituelle. Meine Empfehlung für Menschen die unter Stress leiden wäre, verschiedene Stile auszuprobieren und zu schauen was momentan am Besten passt. Das kann sich über die Zeit durchaus ändern“, so Sunitha Kadirvel.

Einen Artikel zum Thema Harta-Yoga hat im PICUS Blog an anderer Stelle Patricia Wolf veröffentlicht. Von ihr habe ich die folgende Atemübung gelernt, die ich gerne weitergebe:

Wir konzentrieren uns dabei auf die natürliche Atembewegung, also nicht besonders tief oder lang atmen, sondern den Atem fließen lassen. Es kann hilfreich sein während der Atembewegung zu zählen oder den Satz in Stille zu wiederholen „ich atme Ruhe und Gelassenheit ein und Anspannung aus“.

Das Praktische daran ist, dass wir den Atem immer zur Verfügung haben, um uns darauf zu konzentrieren, auch bei Stress-Situationen im Büro. Ziel ist es zur Ruhe zu kommen, Abstand zu gewinnen und sich darauf zu besinnen, dass die Lage nicht lebensgefährlich ist. (Das Gegenteil von dem was uns die Stresshormone suggerieren).

Wenn es zum Äußersten kommt: Burn-Out

Sunitha Kadirvel: „Menschen die an Burn-Out leiden sind in ein Ungleichgewicht geraten, haben keine Energie mehr, dafür aber jede Menge Schlacke und Toxine im Körper. Ayurveda kann hier helfen, wobei die Behandlung des Körpers meist auch der Psyche hilft. Das ist ein Prozess, bei dem ich den Patienten über längere Zeit begleite. Am Anfang steht die Anamnese. Wir analysieren gemeinsam seinen Gesundheitszustand, seine Verhaltensweisen und Gewohnheiten und seine Ernährung. Ziel ist es, den Körper zu reinigen und die Energien durch Medikamente und Behandlungen wieder aufzubauen. Eine schöne Nebenwirkung dieses Prozesses ist, dass der Patient lernt mehr Achtsamkeit für sich und seine Bedürfnisse zu entwickeln und Ungleichgewichte selbst zu erkennen.“

Zum Ende unseres Gesprächs ist es der Heilpraktikerin ganz wichtig zu betonen, dass im Ayurveda der Mensch ganzheitlich angeschaut wird, um ihm bei seiner gesundheitlichen Situation zu helfen. Diese Betrachtung geht über den Auslöser – mag es Stress sein oder etwas anderes – hinaus. „Ayurveda ist ein sehr komplexes Medizin-System das seine Wirkung durch die individuelle Arbeit am Patienten entfaltet, mit für ihn massgeschneiderten Behandlungsmethoden. Empfehlenswert wäre, wenn jeder Ratsuchende sich für seine individuelle Situation Hilfe bei einem Therapeuten holt“, so Sunitha Kadirvel.

Nach dem Interview mit der Ayurveda-Therapeutin denke ich darüber nach, wie ich in Zukunft mehr Eigenverantwortung für meine Gesundheit übernehmen kann. Den Anfang macht das neue „selbst bewusst sein“. Ich werde meine Gewohnheiten hinterfragen. Dinge die ich tue oder esse, ohne darüber nachzudenken, möchte ich mir bewusst machen und mich fragen „warum tue ich das? Tut mir das wirklich gut?“ Es ist ein Versuch achtsamer zu sein, mich langsam aber stetig neu zu programmieren und darüber gesündere Gewohnheiten zu entwickeln.

Denn wie der berühmte indische Arzt Deepak Chopra sagt: „Gesundheit ist unser Geburtsrecht.“

Darf ich vorstellen: Sunitha Kadirvel

Sunitha´s eigener Lebensweg zeigt, dass beruflicher Wandel möglich ist, wenn Klarheit über das Ziel herrscht. Ihren Beruf als Ingenieurin hat sie in der Telekommunikations-Branche ausgeübt. “Ich wollte Menschen zusammenbringen“ erklärt sie mir. Als sie erkannte, dass eine direkte Arbeit mit Menschen sie ihren Zielen näher bringen könnte, entschied sie sich zur Ausbildung als Heilpraktikerin. Warum ihre Wahl dabei auf Ayurveda gefallen ist erklärt sie so: „Ich wollte immer etwas für Menschen tun, dabei aber ein System anwenden, das bei vielen gesundheitlichen Problemen hilft und mich nicht auf eine spezielle Behandlungsmethode einschränkt. Ayurveda ist ein ganzheitlicher Ansatz der es möglich Macht die Wurzel des Problems zu behandeln. Das hat mir gefallen. Dass ich selbst aus Indien komme hat sicher dazu beigetragen, dass ich mich für Ayurveda besonders interessiere.“

Sunitha Kadirvel ist seit 2015 Heilpraktikerin mit eigener Praxis in Aachen. Dort arbeitet sie hauptsächlich mit der Traditionellen Indischen Medizin Ayurveda und bildet sich auf diesem Gebiet ständig weiter. Neben der Praxistätigkeit ist sie Dozentin bei den Deutschen Paracelsus Schulen und der VHS Aachen. Zusätzlich ist sie als Aroha Trainerin sportlich engagiert und im sozialen Bereich als Sprach- und Integrationsmittlerin bei PÄZ, Aachen.

Wer in der Nähe von Aachen wohnt, dem sei ihr Kurs „Ayurveda im Alltag“ im Mai 2020 empfohlen. Die Details zur Veranstaltung der VHS können über den folgenden Link abgefragt werden:

https://www.vhs-aachen.de/kurssuche/kurs/Ayurveda-fuer-den-Alltag/nr/201-08205C/bereich/details/

Wer sich über ihre Angebote informieren oder einen Termin vereinbaren möchte, der findet alle Informationen auf der Webseite ihrer Praxis:
https://praxis-kadirvel.de/

 

Zu guter Letzt: Mein Angebot an Sie

Nicht selten entsteht Stress aus Situationen heraus, in denen uns Argumente fehlen oder es uns gar die Sprache verschlägt. Aber Kommunikation – auch in Krisensituationen – kann man lernen.

Wenn Sie sich vorstellen können Gespräche – die Sie eigentlich lieber vermeiden wollen – im geschützten Raum zu üben, dann sprechen Sie mich gerne an.

Ihre

Heike Specht

 

Quellennachweis

1Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse vom 31.01.2020 „Krankenstand sinkt leicht – psychische Erkrankungen auf Rekordhoch“

Disclaimer

Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten Behandlungen dar. Der Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt. Er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens.

Entspannung ist der Schlüssel zum Glück

Heute bloggt für Sie Patricia Wolf, ausgebildete Bühnentänzerin mit Engagements auch in New York, wo sie bereits 1997  ihre erste Yoga-Weiterbildung machte. Sie gibt seit 15 Jahren in Deutschland regelmäßig Kurse. Hier bringt sie Licht ins Dunkel der Angebote und zeigt auf, worauf es bei der Wahl des Lehrers und des Yoga-Stils ankommt. Die ersten Übungen liefert sie gleich mit.
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Suchen Sie mehr Entspannung und Stressabbau in Beruf und Alltag?
Sie interessieren sich für Yoga und suchen Orientierung im Dschungel des vielfältigen Angebotes?

Meine Empfehlung wäre Hatha Yoga.
Der Begriff Hatha Yoga wird für die körperlichen Yoga- Übungen verwendet und bedeutet im weitesten Sinne Anstrengung.
Ha steht für Sonne, Tha für Mond. Es soll also eine ausgewogene Mischung von aktivierenden und entspannenden Übungen praktiziert werden.

Bei meinen Yoga Kursen wende ich während der Yoga- Stellungen zusätzlich gerne ergänzende Prinzipien aus meinem Erfahrungsschatz an. Andere somatische und funktionelle Körper-Techniken wie zum Beispiel Feldenkrais, Alexander-Technik, Skinner-Release-Technik, Body Mind Centering oder Franklin-Technik können Yoga gut ergänzen und haben sich als bereichernd erwiesen.

Damit bereitet man zu Beginn der Praxis den Körper möglichst gut auf die fordernden Asanas (Körperstellungen) vor und kann unnötige Körperspannung zuerst einmal loswerden.
So starten Sie mit optimalen Voraussetzungen und vermindern die Gefahr von Muskelkater und Verletzungen.

Dieses ergänzende Wissen eignete ich mir während der Sportlehrerausbildung und über viele Jahre in meiner Zeit als Tänzerin und Tanzpädagogin an.
Funktionell und organisch zu trainieren, habe ich sehr zu schätzen gelernt, bevor ich mich vermehrt dem Yoga zuwandte.

Diese vorbereitenden Übungen haben mir sowohl bei meiner langjährigen aktiven Bühnenlaufbahn als auch bei der Unterrichtstätigkeit ermöglicht, viele Jahre lang verletzungsfrei zu bleiben.

Trailer Hatha Yoga bei Patricia Wolf.

Entspannung ist der Schlüssel

Probieren Sie es jetzt gleich einmal aus, wenn Sie mögen…
Atmen Sie ein paar mal tief in den Bauch hinunter.
Spüren Sie, wie Sie beim Lesen gerade da sitzen?
Nehmen Sie bitte nur einmal Ihren Körper wahr – ohne etwas verändern zu wollen.
Nun spüren Sie Ihre Fußsohlen, spüren Sie Ihr Gesicht, entspannen Sie den Kiefer und die Schultern.

Hat sich etwas verändert?

Diese wohlige Befreiung, die sich sofort einstellt, erleben Sie beim Yoga noch intensiver und befreiender.

Sehr wichtig ist wie man eine Yoga Stellung, Asana genannt, ausführt. Ob ich meditativ und achtsam übe, den Fokus auf eine gleichmäßige tiefe und zugleich sanfte Atmung lege, ob ich wohlwollend mit meinem Körper umgehe, unnötige Anspannung loswerde – das macht einen großen Unterschied zu anderen Sportarten und Trainingsmethoden aus. Manche Lehrer empfehlen sogar, beim Üben die Augen geschlossen zu lassen.
So können Sie sich ganz auf Ihre Körperwahrnehmung konzentrieren und lassen sich nicht von anderen Teilnehmern ablenken.

Gelassenheit ist Trumpf

Geben Sie den Ehrgeiz an der Garderobe ab.
Leistungsdruck und übertriebener Ehrgeiz beim Üben, können die gegenteilige Wirkung haben und sogar Verletzungen zur Folge haben.

Meine größten Fortschritte und Aha-Effekte erlebe ich immer, wenn ich ganz fokussiert bleibe – in der Haltung eines Beobachters auf den Atem und die Wahrnehmung konzentriert. Man löst sich von den Ergebnissen des Handelns und bleibt offen und neugierig für alles was geschieht. Das wirkt sehr befreiend.

Im Idealfall geht man ans Yoga ganz anders heran als bei anderen sportlichen Aktivitäten.

Zu Beginn der Stunde zum Beispiel trägt eine tiefe und ausführliche Entspannung dazu bei, zunächst einmal Stresshormone und unnötige Anspannung im Körper abzubauen, so dass man danach als Ausgangspunkt mit einem viel besseren Zustand des Körpers für die herausfordernden Stellungen startet.

Inzwischen wurde ja desöfteren wissenschaftlich bei Untersuchungen mit Computertomographie bewiesen, wie wirkungsvoll Entspannungsmethoden, Yoga und Meditation sind und sich auch insbesondere auf das Gehirn positiv auswirken.

Link: Meditation und Bodyscan

Home sweet Home

Bevor Sie zuhause üben, wäre es gut einen Yoga Kurs zu besuchen oder einige Privatstunden bei einem geschulten Personal-Trainer zu nehmen.
Bei der Auswahl des Lehrers können Sie darauf achten, ob sie/er zusätzlich einen Gesundheitsberuf wie zum Beispiel Physiotherapeut, Sportlehrer oder Pädagoge hat. Damit steigen die Chancen, dass Ihr Yoga-Trainer weiß wovon er redet und die passenden Stellungen anleitet.

Nimmt sich der Lehrer Zeit, strahlt er Ruhe aus, ist die Stimme angenehm? Die Anleitungen im Unterricht sind klar verständlich und es wird auf einen achtsamen wohlwollenden Umgang mit dem Körper Wert gelegt? Hält der Lehrer eine professionelle Distanz ein?

Bingo! Dann haben Sie mit großer Wahrscheinlichkeit jemanden gefunden, bei dem Sie gut aufgehoben sein werden.
Lassen Sie sich nicht von schicken Hippie-Hosen, Buddha Statuen oder gestählten Bizeps beeindrucken.

Es gibt leider viele Trainer, die bei dem Yoga Hype mitschwimmen ohne eine fundierte Ausbildung zu besitzen.
Wichtiger als das Aussehen sind immer die Fragen “Wie fühlt es sich an?” und “Tut mir das gut?”!

Lassen Sie sich bei der Kursauswahl unbedingt von Ihrem Bauchgefühl leiten.

“Sthiram Sukham Asanam” empfiehlt Patanjali, der “Oberguru” der Yogis. Patanjali war indischer Gelehrter ca. 200 Jahre vor Christus, der in den berühmten Yoga Sutras die Philosophie des Ashtanga Yoga begründete – der achtgliedrige Yoga Pfad.
Flexibel, leicht und zugleich kraftvoll und stabil sollen die Asanas ausgeführt werden. Dabei können verschiedene Atemtechniken unterstützend wirken.

Hier finden Sie ein ausgewogenes Trainingsprogramm, auch für das Thema Rücken Yoga.

Ursprünglich bildete Hatha Yoga bei der Ausbildung von Yogis auf dem Weg zur Erleuchtung eine Stufe des Pfades.
Weitere Stufen, die der Yogi erklimmt, führen über Atemübungen “Pranayama”, Konzentration, Meditation, ethischen Richtlinien für das Verhalten zum höchsten Ziel: Samadhi – der Zustand der Erleuchtung.

Das Einssein mit dem höchsten Bewusstsein wird als ein Zustand von Glückseligkeit beschrieben.

Auf dem Weg zu diesem hehren Ziel gibt es jedoch Stolpersteine – die sogenannten Kleshas, die es zu überwinden gilt. Wo es menschelt gibt es eben meist auch Neid, Gier, Missgunst und Trägheit.

Wenn Sie mit einem Yoga Kurs starten, werden Sie vielleicht nicht gleich Erleuchtung finden wollen.
Aber Sie werden sogleich die wohltuende Wirkung spüren und mehr Wohlbefinden in ihren (Berufs-)Alltag einladen – egal ob Sie sich für einen Anfänger Kurs oder für eine fortgeschrittene Praxis eintragen.

Für Sportliche oder als Ergänzung zu anderen Sportarten und um Kondition aufzubauen eignet sich das Yoga Trainingsprogramm für Kräftigung und Kondition.

Falls Sie die Philosophie lieber hintenan stellen,anderen das Mantra-Singen überlassen und sich nur auf die körperlichen Auswirkungen konzentrieren, werden trotzdem Ihr Körper, Geist und letzendlich auch Ihre Seele davon profitieren.

Sind Sie am Ende des Tages oder der Woche ausgepowert und möchten die Couch eigentlich gar nicht mehr verlassen?
Hier finden Sie ein Trainingsprogramm, um die Seele baumeln zu lassen mit dem Fokus auf entspannen und regenerieren.

Das Schöne bei Yoga ist, dass Sie es sehr gut in Ihren Alltag integrieren können. Ob Sie sich in einem Kurs anmelden, zuhause üben oder viel unterwegs sind. Sie brauchen im Grunde nur genügend Platz, um sich lang auszustrecken.

Anstatt sich gleich dreimal pro Woche Yoga vorzunehmen und dann am inneren Schweinehund ganz zu scheitern, können Sie sich etwas vornehmen, das wirklich machbar ist und gut in Ihren Zeitplan passt. Zum Beispiel einmal pro Woche einen 90 Minuten Kurs, den Sie ganz regelmäßig besuchen.

Falls Sie oft auf Reisen sind, können Sie auch ein Minimal-Programm, dass Sie jederzeit durchführen können einplanen. Fünf Minuten pro Tag sind immer machbar und man spürt sofort die positive Wirkung.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Om Shanti

Patricia Wolf

patricia.wolf.yogatreff@gmail.com.

Unter dieser Mail-Adresse können Sie auch das Trainingsprogramm für das Thema Rücken-Yoga oder das Training zur Kräftigung und Kondition als DVD bestellen, ebenso wie die Anleitungen zur Entspannung pur.

Aktuelle Kurse und weitere Informationen auf der Homepage:

www.PatriciaWolfYogatreff.jimdo.com

Fotos: Bernd Hentschel