Gute Vorsätze zum Jahresanfang waren gestern – der neue Trend, um auf die eigenen Ziele zu fokussieren, heißt „Wort des Jahres“. Einer der Themenschwerpunkte 2021 für Euch als Selbstständige und Unternehmer ist die planvolle, zielgerichtete Kommunikation nach außen. So habt ihr es mir erzählt und so schlage ich als Wort „Kommunikationsstrategie“ vor.
Vielleicht nicht besonders sexy, aber trotzdem clever, wenn Ihr das was zu Eurem Spezialgebiet erzählt wird nicht der Konkurrenz oder gar dem Zufall überlassen wollt. Vielleicht stehst Du mit Deinem Herzensbusiness erst am Anfang. Dann ist es gut, wenn Du Deine Kommunikation von Beginn an professionell aufstellst. Aber auch wenn Du schon länger dabei bist, ist es nie zu spät für eine Bestandsaufnahme und Verbesserung. Wir werden dieses dicke Brett heute in ein 6-Punkte-Programm für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit zerlegen (Link zur PDF-Anleitung als eBook – findest Du auch noch einmal am Ende des Beitrags ;o)
1. Zielgruppenanalyse – Lege Dich fest, mit wem Du kommunizieren willst
Geplante Kommunikation ist zuschnitten auf einen definierten Personenkreis. Die Wahrheit ist, Menschen müssen motiviert sein Dir zuzuhören, sonst gehen Deine Botschaften im Hintergrundrauschen unter. Daher wähle Dein Publikum, damit Deine Energie nicht verpufft. Eine Auswahl scheint im ersten Moment vielleicht offensichtlich, ist aber keinesfalls trivial, denn bei näherer Betrachtung wirst Du feststellen, dass der Kreis Deiner potenziellen Gesprächspartner weit größer ist als Deine Kunden – und selbst diese kannst Du in Segmente einteilen, die jeweils eigenen Interessent folgen. Denke über Dein Produkt oder Deine Dienstleistung hinaus, ziehe Deinen Standort in Betracht, beziehe Menschen mit ein, die erfolgreich mit Dir zusammenarbeiten. Frage Dich von wessen Gunst Dein Unternehmenserfolg gegebenenfalls abhängt und wen Du überzeugen musst, um Deine Ziele zu erreichen. Und schließlich gibt es Mitstreiter, Weggefährten, VIPs oder Influencer, die bei der Verbreitung Deiner Neuigkeiten hilfreich sind. Sie kontinuierlich zu informieren ist ein Eckpfeiler strategischer Kommunikation.
2. Unternehmensziele und Projektideen – aus der Perspektive Deiner Zuhörer formuliert
Wir neigen dazu in der Business-Kommunikation das „ich, mein, wir, uns“ zu betonen. Das passiert automatisch, weil wir uns täglich mit unseren Themen und Angeboten beschäftigen. Wenn wir für unsere Ideen brennen, gehen wir davon aus, dass es auch andere tun. Allerdings:
“Menschen hören uns viel lieber zu, wenn das was wir zu sagen haben, mit ihrem Leben etwas zu tun hat.”
Stelle Dir also vor Du würdest Dich mit einem Freund unterhalten. Dieses Gespräch würdest Du eher mit der Frage beginnen: „Wie geht es Dir heute?“ Frage Dich also bei der Formulierung Deiner Unternehmensziele und Projektideen auf welche Weise Dein Angebot das Leben der Menschen verändert, welche Bedürfnisse gestillt werden oder ob Dein Tun einem höheren Zweck dient. Formuliere Deine Ziele so, dass Dein Gegenüber darin einen Wert für sich erkennt.
3. Kommunikationsziele – Messbare Größen im Dienste Deines Herzensbusiness
Wenn Du Deine Unternehmensziele für Dich klar siehst, kannst Du im nächsten Schritt daraus Deine Kommunikationsziele ableiten. Eines gleich zu Beginn: „Ich möchte berühmt werden!“ Oder „Ich brauche dringend mehr Umsatz!“ sind verständliche Anliegen, aber keine Kommunikationsziele. Letztere haben einen festen zeitlichen Rahmen, sind messbar, beziehen sich auf einen konkreten Aspekt der für Dich im Fokus steht und sind durch Kommunikation unmittelbar zu beeinflussen. Ein aktuelles Beispiel für ein Kommunikationsziel aus der Gesundheitsbranche wäre: „Die Europäische Zulassungsbehörde erteilt dem Biontech-Impfstoff gegen Covid-19 die Marktzulassung noch im Jahr 2020.“ Kommunikationsziele sind Deine Richtschnur für die Taktiken die Du Dir ausdenkst und gleichzeitig der Gradmesser für den Erfolg Deiner Kommunikation. Darauf kommen wir gleich noch einmal zurück.
4. Botschaften – Definiere die Kerninhalte Deiner Kommunikation
Erfolgreichen Unternehmen gelingt es mit klar formulierten Botschaften den Wert ihrer Marke auf verschiedenen Wegen (Boten) zu transportieren. Ziel ist es, Menschen anzusprechen, die diese Werte teilen. So entsteht Markenbindung.
“Deine Botschaften sind der Kitt zwischen Deinem Unternehmenskern und den Bedürfnissen Deiner Zielgruppen.”
Sie laden dazu ein, eine positive Erfahrung zu machen. Gut formuliert erzeugen sie ein stimmiges Bild in den Köpfen Deiner Zielgruppen. Gute Botschaften basieren auf Fakten und überzeugen gleichzeitig, weil sie Emotionen auslösen. Deine Botschaften betonen Dein Alleinstellungsmerkmal. Sie führen zur Differenzierung gegenüber Deiner Konkurrenz. Sie zeigen also, wo Du einzigartig und warum du besser bist. Botschaften bieten Deinen Zielgruppen die Möglichkeit sich mit Dir und Deinem Angebot zu identifizieren. Achte darauf, dass du Vertrauen aufbaust, z.B. indem du glaubwürdig und transparent bist. Zeige dich offen und authentisch. Punkte mit Erfahrung. Wenn es zu Dir passt, sprich über soziale Verantwortung. Damit Botschaften Deine Zuhörer und Dich nicht überfordern – denn Du solltest sie Dir merken können! – gilt es ein paar Regeln bei der Formulierung zu befolgen, die ich an anderer Stelle ausführlich beschrieben habe. Hier kannst Du Dir den Blogbeitrag dazu anschauen.
Ein Satz von 5 Kern-Botschaften pro Zielgruppe sind ein guter Anfang. Lege Dir am Besten eine Tabelle an, in die Du sie einträgst, damit Du sie schnell parat hast, wenn Du sie brauchst z.B. vor einem Interview oder bei der Vorbereitung einer Rede.
5. Kommunikation in Aktion – Deine Zielgruppen zum Handeln auffordern
Du weißt jetzt mit wem Du worüber mit welchem Ziel sprechen willst. Schon stellen sich die nächsten Fragen: Mit welchen Mitteln, auf welchen Kanälen und zu welchem Zeitpunkt adressiere ich meine Zielgruppen? Welche Maßnahme eignet sich für wen? Brauche ich eine Webseite und muss ich gleichzeitig auf Social Media aktiv sein? Diese Fragen lassen sich nicht generell beantworten, denn sie sind stark mit Deinen Zielen, Deinen Gesprächspartnern und natürlich auch mit Deinen zeitlichen Ressourcen und deinem Budget verknüpft. Die Bandbreite der Maßnahmen reicht vom Pressetext, über Videos bis hin zur Großveranstaltung. Auf wirkungsvolle Einzelmaßnahmen, besondere Instrumente und wichtige Kanäle werden wir im Laufe des Jahres 2021 in diesem Blog näher eingehen. Wichtig ist, dass Du Dir das Grundprinzip klarmachst:
Gute kommunikative Maßnahmen zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie sich der modernsten Technik bedienen, fancy oder teuer sind, sondern, dass sie Wirkung zeigen! Voraussetzung dafür ist, dass sie einen „call to action“ beinhalten. Deine Kommunikation – über welchen Weg auch immer – bewegt Menschen etwas zu tun. Das kann das Abonnement Deines Newsletters sein, ein bestimmtes Abstimmungsverhalten oder der Kauf Deines Produkts oder Deiner Dienstleistung. Erfolgreiche PR-Maßnahmen sind aufmerksamkeitsstark und werden dadurch geadelt, dass sie Menschen mit gleichen Interessen miteinander vernetzen. Wenn diese Deine Idee durch ihr Handeln in eine größere Sache verwandeln, bist Du in der Königsklasse angekommen.
Bevor Dir nun der Angstschweiß ausbricht ob der schieren Größe des Vorhabens, lass Dir gesagt sein, dass Du nicht alleine bist. In der Kommunikation haben wir zahlreiche Helfer. Zum einen sind dies Menschen, denen viele andere zuhören, sogenannte Multiplikatoren. Zum anderen gibt es einen ganzen Berufszweig der davon lebt Nachrichten zu verbreiten – den Journalismus! Wie Multiplikatoren Dich bekannt machen, darüber habe ich in diesem Beitrag laut nachgedacht. Die 4 sicheren Wege, um in die Medien zu kommen findest Du hier.
6. Evaluation – Sich im Erfolg sonnen und aus Fehlern lernen
Zu strategischer Kommunikation gehört, dass Du überprüfst, ob das was Du sagst und tust Deinen Zielen dient. Das setzt voraus, dass Du messbare Kommunikationsziele definiert hast und diese Parameter auch ehrlich und zeitnah nach einer Kampagne überprüfst. Zu den gängigsten Erfolgsfaktoren (KPIs) in der PR gehört beispielsweise die Auflage oder Reichweite von Print-Medien. Damit kannst Du abschätzen, wie groß der Kreis der Menschen ist, die Du mit Deinen Botschaften erreicht hast. Das wäre also ein quantitativer Erfolgsfaktor. Ein qualitativer Erfolgsfaktor hingegen wäre, wenn Du überprüfst welche Botschaften der Journalist nach Deinem Interview in seinen Artikel aufgenommen hat und ob Du richtig verstanden wurdest. Andere KPIs wären z.B. die Verweildauer oder die Klickrate für Artikel auf Deiner Webseite. Auch Shares und Likes auf Social Media sagen etwas darüber aus, ob Deine Inhalte bei Deinen Zielgruppen ankommen. Bei Großveranstaltungen kannst Du das Feedback der Besucher z.B. über Fragebögen erfassen. Wichtig ist, dass Du verpasste Erfolgsfaktoren nicht als Niederlage begreifst, sondern als Chance zur Verbesserung siehst, denn wir lernen sehr viel mehr aus unseren Fehlern.
Ob Du es glaubst oder nicht, ich kann hören was Du jetzt denkst! „Das war ja ganz nett, aber irgendwie zu theoretisch.“ „Innovative Kommunikation habe ich mir spannender vorgestellt.“ „Und wie passe ich das jetzt praktisch auf meine Situation an?“ Wenn Dir das oder ähnliches durch den Kopf geht und Du gerne tiefer in das Thema Kommunikationsstrategie einsteigen möchtest, dann habe ich einen Tipp für Dich:
Meinen Ratgeber „In 8 Schritten zum Kommunikations-Profi“.
In diesem umfassenden Werk – in das ich meine Erfahrung aus 20 Jahren Kommunikationsberatung hineingepackt habe – findest Du die Schritte zur erfolgreichen Kommunikation nicht nur sehr viel ausführlicher, sondern auch mit zahlreichen anschaulichen Beispielen illustriert. PLUS: Zu jedem Kapitel gibt es praktische Übungen, mit denen Du das Gelernte gleich auf Deine Situation anwenden kannst. Meine Anleitung zum PR-Profi ist fast geschenkt, aber definitiv nicht umsonst!
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In jedem Fall wünsche ich Euch gutes Gelingen für die Jahresplanung 2021! Und wenn Ihr Euer Wort des Jahres schon gefunden habt, dann teilt es doch gerne mit uns in den Kommentaren.
Eure