…aber ich verrate ihn trotzdem, im Rahmen der neuen Rubrik „PR-Quickie”. Hier stelle ich dir kurz und knapp kleine Tipps und Hacks zu Themen vor, die mir in der täglichen Arbeit als Kommunikationsberaterin immer wieder begegnen. Heute: Die Stille!
Wer sein Business bekannt machen will, der spricht darüber, am besten mit Menschen denen viele zuhören. Eine derzeit sehr beliebte Variante ist, als Gast in einem Podcast aufzutreten. Aber auch die traditionellen Varianten Radiointerview, Lokalfernsehen oder Zeitung funktionieren selbst im Zeitalter des Internets. Wer etwas zu sagen hat, dem hören Journalisten zu.
Wie du ein Interview gut vorbereitest und was du im Gespräch alles beachten solltest habe ich einmal in einem ausführlichen Beitrag zusammengefasst, den du hier nachlesen kannst.
Lade dir auch gleich die kostenfreie Anleitung dazu als PPT-Foliensatz herunter.
Eine Technik die Journalisten gerne anwenden, um ihre Interviewpartner aus der Reserve zu locken ist die Stille. Das läuft dann so ab: Der Gastgeber hat dir eine Frage gestellt, du hast sie mit deinen Kernbotschaften beantwortet und erwartest die nächste Frage, aber es passiert – NICHTS. Der Journalist lächelt dich einfach freundlich an und wartet ab.
Ein wirkungsvoller Trick, denn wir Menschen sind so sozialisiert, dass wir höflich und freundlich sein wollen. Stille in einer Situation in der wir regen Austausch erwarten ist uns unangenehm bis peinlich. Also was tun wir? Wir füllen sie mit Worten! Leider verlassen wir dabei häufig das Skript, das wir im Kopf hatten und reden uns im schlimmsten Fall um Kopf und Kragen. Hauptsache der Fluss wird nicht unterbrochen. Das ist die Absicht hinter der Stille, denn der Gastgeber sucht die Geschichten hinter den Köpfen. Das sind die Inhalte, die später die Headline ausmachen.
Ich gebe dir ein Beispiel: Du hast einen Blumenladen und bist bei der Lokalzeitung eingeladen. Anlass eures Gesprächs ist der Welttag der Faszination für Pflanzen. (Ja, den gibt es wirklich! Tipp am Rande: Nutze solche Anlässe, um dich und dein Business ins Gespräch zu bringen.)
Du hast über die Bedeutung von Rosen für Hochzeiten gesprochen und so lange weitergeredet, bis du bei Primeln angekommen bist. Die Headline des Beitrags später lautet „Blumenfee sagt: Primeln sind Ladenhüter“ Die nächste Kundin der du versuchst Primeln zu verkaufen schaut erbost drein.
Du verstehst worauf ich hinaus will.
In jedem Unternehmen gibt es schwierige Themen und Herausforderungen. Lass dich nicht auf´s Glatteis führen über Aspekte zu sprechen, die nicht in die Öffentlichkeit gehören.
Ich zeige dir hier drei Alternativen auf, wie du der Stille begegnen kannst:
- Das Aushalten: Zurücklächeln und gemeinsam schweigen – das bietet sich vor allem bei Formaten an, die zu 100 Prozent auf das Hören ausgelegt sind. Dauerhaftes Schweigen in einem Podcast oder im Radio ist tödlich. Du kannst damit rechnen, dass das Spiel schnell beendet wird.
- Die elegante Variante: Du antwortest mit einer Gegenfrage, z.B. „Beantwortet das Ihre Frage?“ „Darf ich noch ein Beispiel bringen?“
- Der Königsweg: Du fasst zusammen, was du gerade schon gesagt hast. Das ist für den Moderator zwar langweilig, gibt dir aber die Gelegenheit, die Botschaften die dir wichtig sind noch einmal zu wiederholen, damit sie besser behalten werden.
Zum Schluss drehen wir den Spieß noch einmal um: Wenn es zu deinem Job gehört andere Menschen zu befragen, als Unternehmensberater zum Beispiel oder im Marketing, dann hast du jetzt gelernt, wie du deine Gesprächspartner aus der Reserve lockst: Durch die Stille. Klappt aber nur, wenn sie diesen Beitrag nicht gelesen haben ;o)
Hast du ein Interview vor dir und möchtest dich professionell vorbereiten? Dann ist mein Medientraining genau das Richtige für dich! Wir arbeiten an deinen Botschaften, üben die Gesprächssituation und ich verrate dir noch weitere Tricks zum Beispiel zur Körpersprache.
Am besten gleich einen Termin vereinbaren. Ich freu mich auf dich!
Deine
Heike
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